Saturday, August 20, 2016

Wo kann ich mich bewerben?

'Spiel mir das Lied vom Tod'. Genau!

 

Im tiefsten Niedersachsen gab es diesen Posten des Schrankenwärters Alfred Laumann. Das war in 2006. Inzwischen wurde er frühpensioniert. Zuviel Stress (besonders am Dienstag)!

Die Bundesbahn schreibt für einen solchen Posten "Personen mit einfacher Persönlichkeitsstruktur" vor.

Die habe ich ja. Wo kann ich mich bewerben?

 

Friday, August 19, 2016

Tuesday, August 9, 2016

Warum in die Ferne schweifen?

 

Das fragte sich der Johann Wolfgang von Goethe in seinem Alterswerk "Erinnerung". Vielleicht war er damals des Schweifens müde geworden und mußte sich selbst versichern, daß Sturm und Drang nicht alles ist.

Und das frage ich mich auch, wenn ich an einem sonnigen Tag wie heute in meinem 'Klubhaus' beim Teich sitze und das Gute so nah liegt.

Folgte man dem inneren Drängen, dann zöge man wohl immer weiter in die Ferne. Und das tat ich auch in der Vergangenheit denn aus der Ferne sah alles schön aus. Schön vom Weitem, aber bei weitem nicht schön.

Und so war meine Heimat immer der Ort, wo ich gestern war und heute nicht mehr bin. Denn Entfernung macht Heimat.

 

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen:
Denn das Glück ist immer da.

 

Monday, August 8, 2016

Wie machst du das?

"Meine Computertastatur hat keine Umlaute und auch kein 'ß'. Wie machst du das?"

Ä ALT-0196
oder ALT-142
ä ALT-0228
oder ALT-132
Ö ALT-0214
oder ALT-153
ö ALT-0246
oder ALT-148
Ü ALT-0220
oder ALT-154
ü ALT-0252
oder ALT-129
ß ALT-0223
oder ALT-225
   

Meine auch nicht, aber mit 'nem bißchen Schummeln geht's: du drückst die ALT-Taste und gleichzeitig die oben angegebenen Nummern. Dann ALT loslassen und - voila! - da ist dein deutscher Umlaut!

Und wann schreibt man überhaupt das 'ß' anstelle von 'ss' ?

Wenn der vorausgegangene Selbstlaut l-a-n-g ausgesprochen wird.
Zum Beispiel: Wasser (kurzes 'a'), aber Straße (langes 'a')

Und weil wir gerade dabei sind: was ist der Unterschied zwischen 'das' und 'daß'?

'Das' ist natürlich der normale Artikel (das Kind), aber auch wenn es durch 'dieses', jenes' und 'welches' ersetzt werden kann, ohne daß der Satz seinen Sinn verliert. ("Das Glas, das (welches) auf dem Tisch steht, ist leer", usw.)

Wenn das nicht funktioniert, verwendet man 'daß'. ("Ich weiß, daß sie schwimmen kann", denn "Ich weiß, dieses sie schwimmen kann" oder "Ich weiß, jenes sie schwimmen kann" und "Ich weiß, welches sie schwimmen kann" machen keinen Sinn.)

Und es gibt keine Regel, die besagt, daß nach einem Komma immer "daß" steht!

Alle diese Regeln gab es schon seit meiner Volksschule (die jetzt Grundschule heißt; aus welchem Grund, weiß ich nicht).

Und das ist das Ende meines Predigt. Amen!

 

P.S. Nach der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 soll das 'ß' als 'ss' geschrieben werden. Davon will ich gar nichts wissen denn diese Reform gab uns auch solch schreckliche Worte wie 'Schifffahrt' mit drei 'f's!!! Wenn ich solch ein drittes 'f' sehe, sage ich immer ganz leise, F*** off!"

 

Alle sieben Jahre wieder

 

Um diesen Tisch haben wir viel gesessen und gefressen und gequatscht aber jetzt wird er verkauft - oder zumindest das Haus in dem er steht - siehe hier.

Das Haus gehört dem Siegfried und der Heide die wir vor einigen Jahren trafen als sie an einem Nebentisch im Ulladulla Bowling Club saßen. Sie sprachen deutsch und da hatte ich mich natürlich gleich eingemischt. Danach wurden wir gute Freunde und besuchten sie jede Woche wenn wir nach Ulladulla zum Schwimmen fuhren oder wir trafen uns zum Mittagessen beim Chinesen oder bei uns am "Riverbend".

Irgenwo las ich einmal daß jedes Haus in Australien durchschnittlich alle sieben Jahre wieder verkauft wird. Kein Wunder denn der Gewinn vom Verkauf des eigenen Hauses ist hier völlig steuerfrei. Und kein Wunder daß jeder Ort mehr Immobilienmakler hat als Bäcker, Schlachter, Friseure, Lebensmittelgeschäfte, Bankfilialen oder irgendein anderes Geschäft. In Batemans Bay allein haben wir acht!

Siegfried und Heide kauften sich dieses Haus im August 2010 für ganze $370.000 und sie werden überhaupt kein Problem haben dafür heute schon so um die $600.000 zu bekommen. Ihr einziges Problem wird es sein es wieder auszugeben denn Siegfried ist schon 79 und Heide 74.

Viel Glück beim Verkauf, Siegfried und Heide, und viel Glück am neuen Wohnort wo immer das auch sein mag!

 

P.S. Das Haus fand einen Käufer im selben Monat für $615.000 - siehe hier.

Sunday, August 7, 2016

Unsere neuen Nachbarn haben neue Nachbarn

 

Morgens schalte ich immer gleich zwei Dinge an: das heiße Wasser für eine Tasse Tee und den Komputer. Und dann wandere ich mit meinem Tee für eine Weile durchs taufrische Gras und überlege mir wieviel vom gestrigen Nichtstun noch unerledigt ist um es heute noch fortzusetzen.

Ansonsten gibt es nichts Neues hier unten am Ende der Straße am Ende der Welt aber heute morgen sah ich diesen 'slip-on camper' vor dem Tor unserer neuen Nachbarn (naja, nicht ganz so neu aber in dem einen Jahr in dem sie schon hier sind, haben wir uns nur ein paar Male gegrüßt).

Seit ihrer Ankunft betreiben sie dort ein kleines 'Bed & Breakfast' und schreiben begeistert auf ihrem Blog: "... we love this part of Australia so much. It has taken us a lifetime to get here. Our search is over." Das war aber bevor sie die anderen Nachbarn trafen ☺

Dieser 'slip-on camper' brachte gleich Erinnerungen zurück denn solch eine 'Brotbüchse' hatte ich in 1979 auch gehabt.

noch mehr Bilder

Damals war ich von meiner letzten Arbeit in Malaysien nach Australien zurückgekommen und hatte einen Posten in Canberra angenommen. Dann kam der Winter und die Wanderlust packte mich und ich fuhr los um dieses große Land zu entdecken. Allerdings fehlte mir das nötige Geld und so zog ich von Stadt zu Stadt um dort meine Dienste als Steuerberater und Rechnungsprüfer anzubieten.

Zuerst ging es nach Sydney, dann Mt. Isa, danach Mackay und Brisbane. Dann Melbourne und schließlich Townsville wo ich mich für länger festsetzte (fast ein Jahr; daß war damals eine Ewigkeit für mich!)

Alles gute Erinnerungen aber jetzt ist es Zeit für eine zweite Tasse Tee.

 

Saturday, August 6, 2016

Flucht in die Wüste

Im September 1935 kommen zwei junge Männer, frischgebackene Doktoren der Geologie, an der Küste Südwest-Afrikas an. Sie haben Nazideutschland verlassen, beginnen geologische Forschungen im Naukluftgebirge und erkunden Wassenvorkommen für die Farmer. Der Zweite Weltkrieg holt sie ein, aus Furcht vor der drohenden Internierung als 'feindliche Ausländer' fliehen Henno Martin und Hermann Korn in die Wüste, kämpfen dort mehr als zwei Jahre um das nackte physische Überleben. Hunger und Durst quälen sie, ihre wechselnden Unterkünfte, provisorisch, primitv, bilden den Ausgangspunkt für wechselndes Jagdglück auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Sie leben fast wie Menschen der Urzeit, bewundern die karge Schönheit der Wüste, deren extreme Spannung von Tod und Leben sie zu neuen Einsichten über das Werden und Vergehen von Natur und Menschheit führt.

 

Seit meiner Zeit in Südwest-Afrika in 1968/69 sind die Geologen Henno Martin und Hermann Korn Mitglieder meiner Heldengallerie, zusammen mit Dr. Albert Schweitzer, Thor Heyerdahl, Heinz Helfgen und Oskar Speck.

Natürlich habe ich auch das Buch "The Sheltering Desert" (deutscher Titel: "Wenn es Krieg gibt, geh'n wir in die Wüste") und in den letzten Jahren habe ich auch die zwei Filme "The Sheltering Desert" und "Flucht in die Wüste" gefunden.

Henno Martins Sohn, Michael Martin, fragte mich vor ein paar Jahren - siehe hier - ob er Kopien von diesen Film bekommen könnte. Ich weiß gar nicht ob ich sie ihm damals schickte.

Jetzt werde ich erst einmal versuchen sie mit dem DVD Ripper Program auf MP4 umzuwandeln um sie dann auf YouTube hochzuladen.

Das Ripper Program habe ich mir noch nicht gekauft denn es kostet fast US$50 und das Testprogram erlaubt nur kurze Filme. Außerdem erlaubt YouTube nur 15-Minuten-lange Filme und für längere Hochladungen muß ich mir ein größeres Konto anlegen.

Also, probieren wir es erst einmal mit dem Testprogram ehe ich höhere Kosten eingehe:

 

Wednesday, August 3, 2016

Das große Sterben geht weiter

 

Den Gerhard B kannte ich gar nicht, aber mehrere die ich kannte sind in den letzten Jahren "umgezogen".

Es fing in 1984 an als mein Vater starb. Ich wohnte und arbeitete damals in Athen und konnte schnell nach Deutschland fliegen. Das hatte ich auch schon einige Monate vorher getan als mich meine Stiefmutter anrief und sagte: "Falls Du mit Vati noch einmal sprechen willst, dann komme am besten gleich." Und so saß ich an seinem Bett für ein paar Tage aber zum Sprechen kam es wenig denn wir waren uns nie nahe gewesen.

Der Tod meines besten Freundes Noel Butler in 1995 gab mir mehr zum Nachdenken. Er war mein bester Freund für fast dreißig Jahres. Erst nach seinem Tod fand ich heraus daß er ganze 25 älter als ich gewesen war. Vielleicht war das so eine Art von Vater-und-Sohn Verbindung aber ich will dem Sigmund Freud nicht seine Arbeit abnehmen.

In den fast dreißig Jahren unserer Freundschaft war Noel meine einzige Verbindung mit meiner Auswanderer-Vergangenheit, angefangen mit meiner Rückreise nach Deutschland in 1967 auf der wir uns trafen, meinen Jahren in Neu-Guinea wo auch er wohnte, und den vielen Posten in den vielen Ländern danach. Während all dieser Jahre hatten wir einen regelmäßigen Briefwechsel und noch Jahre nach seinem Tod überraschte ich mich manchmal mit dem Gedanken, "Da müsste doch bald wieder ein Brief von Noel ankommen". Aber von dort wird er nie wieder schreiben.

Dann kamen mehr und mehr "Umzüge" von Freunden, Bekannten und ehemaligen Kollegen: Ron Taylor, Canadian Jim, George 'Conny' Filewood, Dave Richardson und Brian Pearson von Thursday Island, "Sandy" und Betty Sandiland hier in Nelligen und Hans Moehrke in Kapstadt.

Dann meldeten sich alte aber nicht altgewordene Chefs ab, wie Captain Curtin und Captain Dewsnap und Merv Nightingale, der mir noch Wochen vor seinem "Umzug" schrieb, "Had a couple of stints in hospital but am now home and hopefully that's where I will remain".

Und im letzten Monat zog auch mein treuester Begleiter Malty in den Hundehimmel.

"Frage nicht, wem die Stunde schlägt, sie schlägt für dich!"

 

Tuesday, August 2, 2016

Ein Tipp für anstrebende Lebenskünstler

 

Vor einem Jahr besuchte mich ein ehemaliger Kollege von meiner Zeit auf der Insel Bougainville - siehe hier.

Damals lebte er ein gutbürgerliches Leben, ging tagin tagaus zur gleichen Arbeit, zog mit seiner Frau zwei Kinder auf und bezahlte die Hypotheke auf ein Haus mit Garten während ich von Land zu Land zog und mir die Welt anschaute.

Vierzig Jahre später, mit den Kindern aufgewachsen und der Ehe zu Ende, lebt er von der australischen Rente die großzügig genug ist eine kleine Wohnung zu mieten. Alle sechs Monate zieht er dann wieder um ehe es ihm irgendwo zu langweilig wird.

Bei seinem Besuch erzählte ich ihm von Port Douglas und er zog kurzentschlossen dort hin. Jetzt lebt er in einer Einzimmer-Wohnung in einem 'Resort' mit Schwimmbad nur wenige Meter vom Strand, schwimmt jeden Tag mehrere Male, ißt gut und billig im Klub, und hat keine Kleidersorgen denn man läuft dort das ganze Jahr in kurzem Hemd und kurzer Hose rum.

Um sich für meinen Tipp zu bedanken, ladet er mich immer zu sich ein. Wenn ich hier nicht auf den Hund gekommen wäre - Padma arbeitet ein paar Tage die Woche und ich muss dann auf den Hund aufpassen - wäre ich schon losgeflogen.

Die Frage wäre: würde ich wieder zurückkommen?

 

Ein Brief an den gestrandeten Radfahrer

 

Hallo Kumpel!

Danke für die nette Aufnahme vom gestrand-eten Radfahrer und dem jungen Beifahrer. Anscheinend brauchtest Du immer so einen: damals war es Idefix, heute ist es Lennard. Ich bin überrascht daß Du Dir als selbst-erkannter 'tight arse' keinen anderen Idefix angeschafft hast, denn Hunde sind doch viel billiger als Kinder.

Ich bin Dir ja fast zwei Jahrzehnte voraus und wenn ich mich noch daran erinnere, da waren meine fünfziger Jahre die Zeit als ich anfing langsam eine Bilanz unter mein Leben zu ziehen. Bist Du jetzt auch damit beschäftigt oder bist Du auch in der Sache ein 'Spätzünder'?

Erinnerst Du Dich noch an Deinen Besuch beim 'Hostal Sunny Days' in Chile wo Du den Neuseeländer Ross trafst? Du warst damals der Meinung daß er in einer Sackgasse gelandet war aber dort kommen wir zum Schluss alle hin. Meine Sackgasse heißt 'Riverbend'. Wie heißt Deine?

Jetzt geht es nicht mehr vorwärts und nicht mehr rückwärts und wenn einem etwas nicht mehr passt dann muss man sich halt anpassen anstelle daß man einfach wieder woanders hingeht.

Woanders war es auch nicht immer besser aber es war zumindest 'woanders' und das reichte dann schon um sich besser zu fühlen, zumindest bis zum nächsten Angriff der Unzufriedenheit.

Wie sieht meine Soll-und-Haben Bilanz aus? Ich habe genug und machte genug, sollte aber noch viel mehr gemacht haben. Ich bereue mein frühzeitiges Festsetzen und denke oft daß ich es gar nicht hätte machen sollen.

Leider kommt diese Einsicht zu spät. Ich bin in meiner Sackgasse und kann nicht mehr vorwärts und nicht mehr rückwärts. Ich kann nur noch weiterbuddeln und das Loch in dem ich sitze tiefer machen.

Viel Spaß beim Buddeln!

Dein Freund

Peter